Erdung - Grounding warum dies so wichtig ist

 

Erdung – warum sie immer wichtiger wird

Willst du mehr Sinnlichkeit und Energie? – zieh die Schuhe aus

 

Es war einmal ein Bauerssohn namens Clinton Ober. Er war schlau und ehrgeizig und brachte es zu großem Reichtum. Er führte ein Leben, von dem alle träumten und lebte in einem schmucken Häuschen auf dem Gipfel eines Berges in Colorado…

Wie in jedem Märchen gilt es, einen Drachen zu besiegen. Clinton begegnete dem Untier in Form einer Zahnwurzelbehandlung, die zu einem Abszess in der Leber führte. Alle Organe stellten nach und nach ihre Funktion auf Sparflamme und all sein Reichtum nutzte ihm nichts. Er regelte seine letzten Angelegenheiten, wurde operiert und überlebte gerade so.

Clinton Ober war ganz unten. Eines Morgens erwachte er und erkannte, dass all sein Geld und Reichtum Macht über ihn hatten und nicht umgekehrt. Kurzerhand trennte er sich von seinen Besitztümern und kaufte sich ein Wohnmobil und war gespannt, wohin ihn sein inneres Verlangen führte.

Viele Jahre vergingen. Mit seinem Wohnmobil durchquerte er Wüsten, Täler, fuhr über Berge und durch Städte, immer auf der Suche nach seiner Berufung. Als er eines Tages auf einer Parkbank in Montana saß und die Passanten beim Gehen beobachtete, fiel ihm etwas auf:

Fast alle trugen Schuhe mit Plastik- oder Gummisohlen.

Nachdenklich fragte er sich, ob das nicht die Ursache sei für die vielen Zivilisationskrankheiten die den modernen Menschen plagten. Denn Gummi und Plastik trennen uns von der Erde. Sie isolieren uns im wahren Sinne des Wortes von der Energie, die die Erde uns zur Verfügung stellt.

Clinton Ober begann zu forschen und entwickelte Verfahren, die Erdenergie zu nutzen, auf die ich hier jedoch nicht näher eingehen möchte.

Für unsere draufgängerischen Zwecke soll es genügen, einen Grund mehr zu haben, freudig und häufig barfuß zu laufen. Denn:

Schuhe mit Plastik- oder Gummisohlen trennen uns von der Erdenergie.

Kein anderer Körperteil ist mit so vielen Nervenenden durchzogen wie deine Fußsohlen. Pro Quadratzentimeter sind das etwa 200. Stell dir mal vor, du müsstest 200 Stecknadeln auf einer Fläche, in der Größe der Kuppe deines kleinen Fingers unterbringen… Lies auch „Sprudelnde Quelle“ im Artikel über Ausstrahlung und Energie.

Warum ist das so?

Schon Leonardo Da Vinci zog seinen Hut vor dem Fuß und nannte ihn ein Meisterwerk der Ingenieurskunst.

Rund 30 Gelenke, 60 Muskeln, mehr als 100 Bänder, über 200 Sehnen und 26 Knochen machen sie zu einem ausgeklügelten Wunder der Natur. Machen wir uns mal klar, dass sich in beiden Füßen ein Viertel der gesamten Knochen unseres Körpers befindet und weitaus mehr Sinneszellen als im gesamten Gesicht vorhanden sind.

Nur ein Gedanke: Pflanzen haben unglaublich viele Wurzeln, mit denen sie Nahrung aus der Erde ziehen. Vielleicht dienen diese Millionen von Sinneszellen in unseren Füßen nicht nur dem Tastsinn sondern sorgen auch dafür, dass wir lebenswichtige Energie aus der Erde aufnehmen können.

Genauso wichtig ist aber auch die Fähigkeit, durch deine Füße Energie abzugeben. Wenn du viel im Kopf hast, bring es in die Füße. Nutze deine Füße als „Blitzableiter“ für negative Schwingungen. Dafür wurden sie dir geschenkt.

Im Jahr 2012 erregte eine physiotherapeutische Studie der RehaClinic Bad Zurzach international für Aufsehen. So fühlten sich Schmerzpatienten nach der Gartenarbeit – das heißt nach intensivem Kontakt mit nackter Erde – deutlich besser und weniger deprimiert als solche mit herkömmlicher pharmazeutischer und physiotherapeutischer Schmerztherapie. Mit anderen Worten: Schuhe weg und Hände in die Erde.

Bring Glanz in deine Haare; Strahlen in deine Augen! Verwurzle dich, hole dir die Energie, die Mutter Erde immer für dich bereit hält.

10 Wege, wie du mit deinen Füßen mehr Sinnlichkeit, mehr Energie in dein Leben bringen kannst:

Bringe Energie in deinen Körper und dein inneres Kind zum Jubeln mit:

Sand –

oben heiß und locker, unten fest und kühl. Wie angenehm sich das anfühlt, wenn du von unten Unterstützung bekommst und jeder Schritt ein Erlebnis ist.

Tau –

morgens, wenn die Wiese noch feucht vom Tau ist und sich die ersten Sonnenstrahlen glitzernd widerspiegeln. Das Gras nass und kühl und die Erde unerwartet warm. Klee zwischen deinen Zehen – glücklich!

Waldboden –

es riecht nach Pilzen, die Erde ist trocken, ein Stöckchen zerbricht unter deinem Gewicht. Du gehst vorsichtiger, schleichst jetzt wie eine Squaw. Mit deiner Fußsohle liebkost du das Moos und freust dich, wenn dir das Feengras um die Knöchel streicht. Nur du und der Wald.

Kiesel –

die ersten „Storchen“-Schritte noch ganz verspannt, suchst du mit deinen Blicken nach großflächigen, „sicheren“ Steinen. Dein Atem wird ruhiger, deine Schritte mutiger. Du entspannst dich in die Unebenheiten unter dir und wirst immer verwegener. Und: auch die spitzen Steinchen sind jetzt willkommen. Wie das prickelt.

Wasser –

am Bachbett. Du suchst einen Weg ins Wasser. Einen Fuß am Ufer der andere taucht schon ein. Die Strömung kräuselt um deine Zehen. Jetzt mit beiden Füßen rein. Unter dir feiner Flusssand und: an deinen Zehen knabbert ein winziges Fischchen. Du stemmst dich gegen die Strömung und deine Füße graben sich ein. Die Augen geschlossen, hörst du das? ahh…

Laub –

Endlich! Du stiefelst beherzt in die Laubhaufen und die Schuhspitzen können gar nicht anders als wirbeln und schlurfen und wieder wirbeln. Rote, gelbe, braune Herbstblätter überall und du mittendrin und dabei dieses unnachahmliche Rascheln – Zufriedenheit.

Pfützen –

stundenlang wandern auf der Teerstraße mit Treckingsandalen. Die Füße schon heiß und müde. Ein unerwarteter Sommerregen – Pfützen und du mit nackten Füßen mittendurch. Eine Wonne.

Watt –

teils fest, dann wieder weicher, du sackst bis zu den Knöcheln ein, oder auch nur ein paar Millimeter, spürst die Muscheln, die dich piksen und die Kälte.

Schneebeeren –

die weißen Beeren, die so verlockend am Wegrand stehen und nur darauf warten, gepflückt und vor deine Füße geworfen zu werden. Und dann – mit einem Plopp sooo schön zerplatzen, wenn du ganz langsam und genüsslich deinen Fuß drauf stellst. Grinsen.

Schlamm –

am Ufer des Moorsees – igitt. Und doch so schön. Einsinken und mit einem „Pfllltsch“ wieder rausziehen. Und gleich noch mal. Und wie der Schlamm zwischen den Zehen hoch quillt – Grrr; jetzt ist genug

Schnee –

vielleicht liegt immer weniger Schnee, weil wir ihn nicht wert schätzen. Raus aus den Schuhen, raus aus den Socken und rein in den Schnee. Spüre, wie dein Fuß langsam einsinkt, sich der Schnee unter der Fußsohle verdichtet, es langsam anfängt zu prickeln und eine unbändige Freude in dir aufsteigt – lange bevor du die Kälte realisierst.

Und: hörst du dein inneres Kind vor Vorfreude jubeln? Schalte deinen inneren Kritiker aus. Für was gibt es Papiertaschentücher?

mit wonnigen Füßen

Birgit

Wenn du mehr Sinnlichkeit und Körperbewusstsein einladen möchtest, bieten dir meine Bücher wertvolle Anregungen. 

12 Kommentare
  1. Roland Scherer sagte:

    Hallo Birgit,
    ja, ich hab mich auf eine Frauenseite getraut. Nein es hat gar nicht weh getan…
    Auch wenn Dein Artikel schon etwas älter ist – ich hab ihn gerade erst entdeckt. Als jahrelanger Barfußgeher möchte ich noch einen Tipp geben: Barfuß sollte man anders als mit Schuhen gehen. Mit Schuhen tritt man mit der Ferse zuerst auf, deshalb müssen Schuhe auch „Stoßdämpfer“ haben, sonst gibt es Fuß- und Knieschmerzen. Barfuß fehlen diese Dämpfer, deshalb sollte man mit dem ersten Fußdrittel zuerst auftreten und dann erst auf die Ferse abrollen, das ist eigentlich die ursprünglichste Art des menschlichen Gehens. Das ist zuerst ungewohnt, belastet andere Muskel als gewohnt und gibt Muskelkater. Und man ist am Anfang ziemlich langsam (wie beim Foxwalk), aber dann wird es richtig entspannt. Guck auch mal hier: http://coachingpraxis-scherer.de/barfuss-laufen-bringt-das/ oder, was zu kalten Füßen: http://coachingpraxis-scherer.de/305-2/
    Schöne Grüße
    Roland

    Antworten
    • Birgit sagte:

      Hallo Roland,
      danke für den Hinweis. Mit welchem Teil unseres Fußes wir zuerst den Boden berühren hängt von vielen Faktoren ab. In unsicherem Gelände werden unsere Zehen und Fußballen vorsichtig tasten und den Untergrund auf Trittsicherheit prüfen. Wenn wir barfuß laufen bewegen wir uns anders, als beim Gehen. Beschuht oder nackig ganz unten hat ebenfalls einen Einfluss darauf wie unsere Stimmungslage.
      Liebe Grüße
      Birgit

      Antworten
  2. Heidelinde Kirchner-Zimmermann sagte:

    Ich habe mich mit der Zeit „selbst vergessen“. All Deine Ratschläge mit den Füßen habe ich getan. Ich hatte die besten Bedingungen, einen Garten, lange Wanderungen mit meinem Hund durch den Wald, dabei sind wir barfuß, d. d. ich, einen Sandweg lang gelaufen. Lange Aufenthalte am Mittelmeer mit Wasserlaufen. Doch jetzt, ???? Vielleicht schaffe ich es wieder bald besser „Dazustehen“, Du machst mir Mut. Herzliche Grüße Heidelinde

    Antworten
    • Birgit sagte:

      Liebe Heidelinde,
      du hast einen Anfang gemacht. Bist dir bewusst darüber, dass du dich „selbst vergessen“ hast. Jetzt kannst du dich er-innern. Hast du dir schon mal die Frage gestellt: „will ich Veränderung?“ Mach das schriftlich – schon die gute alte Vera Birkenbihl hat das so trefflich gesagt. Was du nicht aufschreibst, hast du nicht gründlich durchdacht. Willst du Veränderung? Und wie lautet deine Antwort?
      Du bist gut genug – genau so wie du jetzt bist. So wie du jetzt „da stehst“. Und wenn du einen Entschluss fasst und sich auf ganz wunderbare Weise dann vieles ändert.– Bist du anders. Aber immer noch wunderbar. Alles Liebe. Birgit

      Antworten
  3. Frank sagte:

    Liebe Birgit,
    ein schöner Artikel, der Mut macht, barfuss zu gehen.
    Und noch ein weiterer Punkt:
    Watt
    teils fest, dann wieder weicher, du sackst bis zu den Knöcheln ein, oder auch nur ein paar Millimeter, spürst die Muscheln, die dich picksen und die Kälte.

    HG
    Frank

    Antworten
    • Birgit sagte:

      Hallo Frank,
      wie schön! auf Watt komme ich als Münchnerin natürlich nicht. Aber ich kann mir das sehr gut vorstellen. Ich werde die Liste gleich noch ergänzen. Vielen Dank!
      Alles Liebe
      Birgit

      Antworten
  4. Birgit N. sagte:

    Liebe Birgit. Das ist ja schön, unser Pediküre-Foto in Deinem Blog zu sehen 🙂
    Viele liebe Grüße aus Offenbach, Birgit N.

    Antworten
    • Birgit sagte:

      Liebe Birgit,
      ja, und vielen Dank für dieses sehr persönliche Bild. Es bekam einen Ehrenplatz.
      Liebe Grüße von Birgit zu Birgit

      Antworten
  5. Ingrid Gerhard sagte:

    liebe Birgit,
    wieder ein wundervoller Bericht! Und die 10 Wege, die Füße und Dich selber zum Lachen zu bringen, machen schon beim Lesen Spaß. Im Urlaub genieße ich auch das Barfußlaufen im Sand, Aber welcher Städter kann seinen Füßen schon so viel Freiheit gönnen? Barfuß über den Asphalt ist weder witzig noch hilft es den Füßen. Liebe Grüße Ingrid

    Antworten
    • Birgit sagte:

      Liebe Ingrid,
      Du bringst es auf den Punkt. Wir werden jetzt nicht zu Barfußläuferinnen. Kleine Fluchten wollen wir uns aber zunehmend gönnen. Angehende Großstadtschamaninnen entwickeln ein Gespür über das wann und wo. Und wenn wir nur Asphalt geboten bekommen, freuen wir uns über die Anarchie der Mauerblümchen, die sich durch die Ritzen stemmen und uns zulächeln.
      Liebe Grüße
      Birgit

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  6. Edeltraud März sagte:

    hallo Birgit, danke für deinen schönen Bericht. Ich habe alles schon ausprobiert barfuß, nur die weißen Schneebeeren noch nicht, das will ich auch noch machen und dabei lachen. Mach doch mal eine Tango Reise mit uns. lg Edeltraud

    Antworten
    • Birgit sagte:

      Liebe Edeltraud,
      die Schneebeeren habe ich bisher auch nur mit Schuhen zerplatzen lassen… Das wird sich im Herbst noch ändern.
      Eine Tango-Reise? Ich habe etwas anderes mit euch vor. Demnächst mehr.
      Liebe Grüße
      Birgit

      Antworten

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