Tango

Tango – und wenn die Füße weh tun?

Gestern beim Tango. In der Einladung stand: „Wir freuen uns auf bunte Sommerkleider“

Ein wunderschöner Abend. Die angesagte Location: ein Loft in einem Fabrikgelände – morbide und schön. Dazu der Tango: ein Tanz von Leiden und Liebe, Erotik und Hingabe. Ein Wehmutstropfen: Nach zwei Stunden musste ich den ersten Korb vergeben. Das tut weh. Ist fast noch schlimmer als der Schmerz in meinem rechten Fuß, der mir deutlich sagte „Jetzt ist Pause“.

Für den Mann war das nicht weiter schlimm. Es sind immer genügend Tanzpartnerinnen da. Obwohl: Ich habe von drei weiteren Frauen mitbekommen, dass sie wegen Fußbeschwerden früher gehen mussten.

Du bekommst hier Tipps, damit du den Abend nicht als Zuschauerin auf der Couch verbringen musst, während die anderen Spaß auf dem Parkett haben. Egal, ob du auf einer Hochzeit eingeladen bist, Salsa, Standard oder Tango tanzt oder auf einer „Ü“-Party Spaß haben willst. Egal ob auf High Heels oder barfuß, mit oder ohne Fußschmerzen…

Gute Vorbereitung wird fast immer unterschätzt:

Gepflegte Füße tanzen besser. Du hast damit ein völlig anderes Fußgefühl. Sehr wichtig ist, dass Hornhaut regemäßig entfernt wird. Sonst wird die Fußsohle rissig, hart und unempfindlich. Davon abgesehen sieht es schöner aus und du fühlst dich besser.

Beim Tango heißt es so schön: mit den Füßen den Boden küssen. Für ein sinnliches Fußgefühl cremst und massierst du deine Lieben regelmäßig, damit die winzigen Muskeln und die Faszien elastisch bleiben und gut ernährt werden können. Verhärtetes Gewebe wird nicht mehr versorgt und auch Schlacken können nicht abtransportiert werden. Auch bei Morbus Ledderhose (das sind „Knubbel an der Fußsohle) sollen Erfolge durch gezielte Stimulierung der Faszien erzielt werden.

Wärme: Mit kalten Füßen zu tanzen ist ein grobes Unterfangen. Ein Fußbad mit durchblutungsfördernden ätherischen Ölen stimmt dich und deine zwei Freundinnen auf einen schönen Abend oder den Tanzunterricht ein. Im Winter sind auch hübsche Stulpen sehr hilfreich.

Ist dir eigentlich bewusst, wie wichtig dein Beckenboden für ein gutes Gespür für deine Füße ist? Mit Kraft aus deiner Mitte tanzt du schöner, sinnlicher und schonst deine Kraft. Synchron dazu spannt sich auch dein Längsgewölbe in deinen Fußsohlen.

Achtung Überfall: Warum fangen wir eigentlich sofort und ohne Vorwarnung an zu tanzen? Schon 2 Minuten Fußgymnastik bringen einen spürbaren Effekt. Leider wird nur in wenigen Tangostunden der Unterricht so begonnen. Eigentlich ein Unding. Also übernimm das selbst, kurz bevor du in deine Tanzschuhe schlüpfst.

Deine Füße mögen tanzen aber nicht unbedingt schon in hohen Hacken bis zum Ort des Vergnügens übers Trottoir laufen. Nimm dir also für den Hin- und Rückweg flache Schuhe mit.

Hier mein Buch, das Tänzerinnen wieder auf die Beine bringt: 

Deine Schuhe:

Seitdem ich Tango tanze, weiß ich um die Magie von Schuhen. Ein ausgefallener Tanzschuh in einer kräftigen Farbe kann dich beflügeln. Meine Füße sind in Rot oder leuchtendem Türkis tanzfreudiger als in Schwarz oder gar Brauntönen. Die Ferse muss satt auf dem Absatz ruhen können und darf nicht wackeln. Die Sohle soll biegsam und wenn möglich gepolstert sein.

Speziell beim Tango komme ich mit einer Absatzhöhe um die 6 cm (bei Schuhgröße 39) am besten zurecht. Früher dachte ich, mit flachen Schuhen die Fußballen zu entlasten. Das ist ein Trugschluss. Bei flachen Schuhen lastet dein gesamtes Gewicht auf dem Vorfuß. Mit Absätzen kannst und sollst du Gewicht auf die Ferse abgeben. Ich musste mir erst abgewöhnen, mit den Ballen zuerst aufzusetzen.

Und noch ein wichtiger Punkt, die Schuhe betreffend: Sie müssen unbedingt sehr gut passen und eher etwas eng sitzen als zu groß sein. Schuhe, in denen du rutscht führen dazu, dass sich deine Zehen anspannen und der Fuß verkrampft. Dies ist häufig auch der Fall, wenn du mit Seidenstrumpfhosen tanzt. Besser sind sexy Leggins und in den Schuhen barfuß. Sandalen bieten deinen Zehen mehr Freiraum als geschlossene Modelle. Und wenn du geschlossene Schuhe trägst, solltest du sie nie, nie nur mal kurz ausziehen, weil sie dir, wenn du wieder reinschlüpfen willst nicht mehr passen.

Falls du unterschiedlich große Füße hast, bringe deine Tanzschuhe zu einem guten Schuster. Er kann dir sicher helfen.

Zwischendrin

Auch wenn es noch so schön ist. Lege immer wieder für ein Viertelstündchen eine Pause ein. Wechsle evtl. sogar die Schuhe (und Absatzhöhe) und tanze damit danach weiter. Damit gibst du deinem Fuß eine andere Information und du bleibst achtsamer für dich und deinen Körper.

Übrigens: Bei jedem Gang zur Toilette lächle dich im Spiegel an. Ein Lächeln entspannt auch die Füße. 

Wenn du merkst, dass deine Zehen anfangen, zu krallen. Du Schmerzen bekommst. DANN HÖR BITTE AUF! Gönne dir einen Cocktail (und ein großes Glas Wasser dazu) und genieße die Schau – aber bitte hör auf.

Manchmal gibt es Events, die dir besonders wichtig sind. Eine Hochzeit zum Beispiel. Dann kannst mit deinem Körper durchaus sprechen. Sogar verhandeln. Beherzige die Punkte weiter oben und sage dir und deinem Körper, dass dir das wichtig ist. Überlege dir für danach aber auch eine Wiedergutmachung!!!

Deine Füße können unglaublich beleidigt und nachtragend sein, wenn du sie übergehst.

Deine Füße können unglaublich beleidigt und nachtragend sein, wenn du sie übergehst. Zurecht. Wenn du ungeübt Tennis spielst und dir nach zwei Stunden der Ellenbogen wehtut, dann hörst du auch auf. Unseren Füßen gegenüber sind wir nicht so fürsorglich.

Danach

So wunderschön der Abend war – ob mit oder ohne Fußschmerzen. Leg dich nicht gleich ins Bett. 5 Minuten Dankbarkeit für mehrere Stunden Durchhalten dürfen doch sein?

Spüle sie mit lauwarmen Wasser in der Wanne ab oder besser: gönne ihnen ein kurzes Fußbad. Währenddessen kannst du dich abschminken oder Zähneputzen.

Anschließend cremst und massierst du sie noch mal kräftig. Fährst vor allem mit deinen Fingern durch die Zehenzwischenräume. Ziehst die Zehen und die „Schwimmhäute“ lang. Übertreibe es nicht aber verzärtle deine Füße jetzt nicht. 2 Minuten genügen vollauf.

Wenn du eine Entzündung im Fuß hast. D.h. es pocht und dein Fuß ist heiß, dann solltest du nicht tanzen und eine Pause einlegen, bis die Entzündung gänzlich abgeklungen ist. Lass das auch von einem Arzt anschauen. Die Entzündung kannst du durch Umschläge und vor allem Quarkwickel gut in Griff bekommen.

Was passiert wenn wir tanzen?

Wenn du öfter Schuhe mit Absatz trägst, verkürzt sich deine Wadenmuskulatur. Deshalb vergesse nicht, deine Beinrückseite regelmäßig aber sanft zu dehnen. klicke hier

Vor allem bei ungeübten und unvorbereiteten Füßen wird Milchsäure gebildet. Deine Füße sind „sauer“. Du kennst das vom Muskelkater. Damit diese Schlackenstoffe abtransportiert werden können, ist das hilfreich:

  • Wasser trinken – das wird beim Tanzen unterschätzt.
  • Schütteln – das kannst du auch zwischendurch und auch mit Schuhen. Effektiver aber natürlich barfuß und wenn du dich ins Bett legst. Beine in die Luft und schütteln.
  • Wärme – z.B. durch ein Fußbad. Durchblutungsfördernde Crems.
  • Basenbad – sehr häufig wird empfohlen, ein basisches Fuß- oder Vollbad zu nehmen. 1-2 x die Woche genügt.
  • Massage und Dehnen. Hier kommt wieder der wunderbare Igelball ins Spiel. Igelbälle liegen bei mir unter dem Frühstückstisch. Einer ist im Bad, ein anderer unterm Schreibtisch.
  • Wenn du häufiger Fußschmerzen hast, dann lies auch diesen Artikel über Übersäuerung

Am nächsten Tag

Kommst du dir manchmal unmittelbar nach dem Aufstehen so gänzlich unbeweglich vor? Dann darf ich vorstellen: Der „muscle fuzz“. Wenn du schläfst, beginnt dein Körper kleinste Mikrorisse im Gewebe zu heilen. Dabei kommt es zu Verwachsungen innerhalb der Faszien. Dein Bindegewebe verfilzt. Und das hat Auswirkung darauf, wie flexibel du dich fühlst. Starte deinen Tag mit Strecken und Recken, mit Dehnen und Gähnen. Mach es einer Katze gleich, auch sie streckt sich nach dem Aufwachen. Yogis haben sich das abgeschaut und beginnen den Tag mit dem Sonnengruß.

Mach dir Dehnen zur Gewohnheit, vor allem aber nach einer durchtanzten Nacht. Damit wirst du dich nicht nur für den restlichen Tag wohler und lebendiger fühlen sondern insgesamt sehr viel für deine Beweglichkeit beitragen.

Ich hab das alles durch. Vor einem Jahr konnte ich noch nicht einmal barfuß stehen, solche Schmerzen hatte ich. Ehrlich gesagt konnten Fußproblem gar nicht ausbleiben. Wenn ich diesen Text nicht selbst geschrieben hätte, würde ich sagen, „die kennt mich“. Ich habe nämlich fast keinen dieser Tipps beherzigt und war fast täglich auf der „Piste“. Wenn ich heute tanze, bin ich fürsorglicher, achtsamer und habe sogar das Gefühl, jetzt besser zu tanzen als vor meiner Zwangspause.

Wunderbar, wir haben uns jetzt angeschaut, was du für deine Füße tun kannst.

Und was ist, wenn die Füße gar nicht das Problem sind?

  • Raffst du dich auf, zum Tanzen zu gehen – was hält dich davon ab?
  • Wirst du aufgefordert, bzw. tanzt du oder sitzt du eher?
  • Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf, wenn du nicht aufgefordert wirst? Mir selbst hat das sehr viel ausgemacht, auch da habe ich unglaublich viel gelernt.

Auf den Stöckel gebracht:

Es liegt in deiner Hand, wie es deinen Füßen geht. Übernimm die Verantwortung für ein tolles Körpergefühl und mehr Lust am Leben.

Liebe Grüße an die Füße

Birgit

💖

… Liebe Birgit – jetzt habe ich eine ganze Weile auf Deinem ‚Blog gestöbert und darüber die Zeit vergessen. Ich bin -natürlich-  beim Tango hängengeblieben und bei der Diskussion des Auffordens. Also, ich kenne das auch sehr gut: das Warten, Du willst tanzen und es kommt niemand. grrrr. Manchmal war ich total frustriert, sodass ich auch noch schlecht geschlafen habe. Was lernen wir dabei? Uns selbst zu lieben, und es nicht auf uns zu beziehen, wenn wir nicht zum Tanzen kommen. Ich finde, dass ist eine gute Übung, nicht einfach. Ich habe kürzlich einen Tanguero gefragt, ob er mit mir tanzt. Er sass neben mir an der Bar. Er hat mit mir getanzt, war fein. ABER: ich habe gemerkt, dass ich besser tanze, wenn ich aufgefordert werde. Über das Warum denke ich jetzt nach.

… und kürzlich eine Tänzer, der so viel Charme hatte, dass ich heute noch ganz verzückt bin. Ich glaube, es wäre nicht so knisternd gewesen, hätte ich ihn aufgefordert. Also die Frage: bringe ich mich um etwas, wenn ich auffordere? Was ja, wenn man sich vom Kurs kennt, schon mal geht. Ich finde: JA.
Liebe Grüße – Brigitte

11 Kommentare
  1. Alexander Raue sagte:

    Liebe Birgit,

    vielen Dank für deinen tollen Tango Ratgeber.
    Mich speziell interessiert das Thema Schuhe beim Tango. Hast du auch eine Empfehlung für gute Tanzschuhe? Speziell im Tango? Welcher Absatz ist der Beste für Tango bei Damen und Herren? Ich selber betreibe einen kleinen Blog übers Tanzen und möchte die besten Tanzschuhe dabei haben. Ich bin immer für neuen Input dankbar. Dort habe ich eine kleine Seite über Schuh Absätze , diese würde ich gern mit weiterem guten Inhalt erweitern erweitern! Gerade beim Tango bin ich mir noch etwas unschlüssig.

    Viele Grüsse,
    Alex

    Antworten
  2. Marietta sagte:

    Liebe Birgit, das Thema „High Heels“ beschäftigt mich aus unangenehmem Anlass grade wieder. Ich tanze seit über 10 Jahren Tango, ich bewege mich also viel auf High Heels. Für die Gefäße in den Beinen ist das gar nicht gut – und da meine Krampfadern immer mehr Probleme machen, muss ich auch über mein Schuhwerk neu nachdenken.
    Hui, da merke ich daß ich wütend werde: Auf Männer, für die ein sexy verlängertes Frauenbein das Größte ist (und die eine Dame in flachen Schuhen nicht auffordern würden… ja, leider häufiger als man denkt)… aber auch auf die Frauen, die diesen ganzen Zirkus mitmachen! Ich fühle mich trotz perfekt passender Schuhe auf den Absätzen nie ganz wohl (und ich KANN mich darauf bewegen, ich tanze so seit Tanzschulzeiten, also seit c.a. 30 Jahren) und wenn ich in die flachen (Herren-)Schuhe wechsle, merke ich WIE eingeschränkt ich eigentlich bin: Plötzlich habe ich TATSÄCHLICHEN Halt, Kontakt zum Boden. Meine Bewegungen sind viel weicher und schwungvoller. Sicherer. Zum Führen ist das perfekt (und ich bekomme immer mehr Lust darauf!) Welcher Mann würde sich freiwillig auf High Heels bewegen? Allerdings sind für manche Bewegungsfolgen die Absätze praktisch und angenehm, sogar besser als wenn ich mit flachen Schuhen tanze, da ich den Fuß schneller absetzen und entlasten kann.
    Da tut sich ein Dilemma auf… eine Lösung noch nicht in Sicht… aber ich muss gezwungenermaßen eine finden.
    Ich freue mich über Gedanken und Ideen dazu!
    Liebe Grüsse von Marietta

    Antworten
    • Birgit sagte:

      Liebe Marietta,
      vielen Dank für diesen tollen Kommentar. In München und neulich auf Kreta sehe ich immer häufiger Frauen mit Übungsschuhen tanzen. Und sehr gute (wahlweise sehr hübsche…)Tänzerinnen werden „trotzdem“ aufgefordert. Ich persönlich tanze lieber mit Absätzen, dann kann ich zumindest zwischendurch das Gewicht auf die Fersen geben, was bei Übungsschuhen nicht möglich ist. Bei Fußtechnikworkshops wird nun immer häufiger mit Fußgymnastik begonnen. Auch die Spiraldynamik hat Einzug genommen. Wobei Tango ohnehin von Spiralen lebt (Voleos…) Zu diesem Thema werde ich bald wieder etwas schreiben.
      Liebe Grüße und genussvolle Tänze
      Birgit

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  3. Barbara sagte:

    Liebe Birigt,
    danke für die achtsamen Tipps. Ich werde beim Tanzen die Schuhe mit Absatz ausprobieren – die waren bisher fast verboten (bis ca. 3 cm) und auch das Barfuss in den Schuhen stehen – bisher Blasengefahr trotz eincremen etc. und dann fordere ich selbst auf und freue mich wenn mich jemand auffordert…. lg b

    Antworten
    • Birgit sagte:

      Liebe Barbara,
      ich komme mit offenen Tanzschuhen sehr gut zurecht. Darin kannst du gut barfuß tanzen. Achtung: Die Füße sollten vorher nicht eingecremt werden, da sonst Blasengefahr besteht. Außerdem rutscht der Fuß dann.
      Liebe Grüße an die Füße
      Birgit

      Antworten
    • Andrea sagte:

      Liebe Barbara,
      falls du es noch nicht probiert hast: Mein absolutes Wundermittel zur Blasenvorbeugung ist Hirschtalg. Obwohl man es idealerweise regelmäßig anwenden soll, rettet es den Abend sogar noch, wenn man die Vorbeugung vergessen hat und eine beginnende wunde Stelle bemerkt.
      Liebe Grüße,
      Andrea

      Antworten
  4. Andrea sagte:

    Liebe Birgit,

    im Jahr 2015 ist es ein Unding, nicht zu tanzen, weil wir nicht aufgefordert werden. Und doch beugen wir uns immer wieder den Erwartungen und Gewohnheiten. Aus diesem Grund gilt bei unseren Milongas ganz offiziell (!) grundsätzlich Damen- und Herrenwahl. Wir sollten den Mut haben, diese Möglichkeit auch bei anderen Veranstaltern anzusprechen und uns nicht mit einem „das ist doch eh so“ (ist es eben nicht) oder gar einem „das passt nicht zur Tradition“ oder „Tango ist nunmal ein Macho-Tanz“ zufrieden zu geben.

    Bis zur nächsten Milonga 🙂

    Andrea

    Antworten
    • Birgit sagte:

      Liebe Andrea,
      ich bin da zwiegespalten, finde aber, dass wir mehr damit spielen und nicht von einem Extrem ins andere fallen sollten. In Berlin gehen einige Veranstalter viel lockerer damit um. Leider saß ich da aber auf der Zuschauerbank wegen meiner Füße. Das passiert mir nicht mehr…
      Liebe Grüße
      Birgit

      Antworten
      • Andrea sagte:

        Liebe Birgit,
        findest du „das gleiche Recht“ für Frauen und Männer etwas Extremes? Es bleibt ja dann jeder Frau selbst überlassen, ob sie die Möglichkeit wahr nimmt oder nicht. Nur beschweren dürfen wir uns dann nicht mehr, sondern statt dessen, wie passend zu deinem Thema, mehr in die Puschen kommen! 😉 Übrigens habe ich auch schon oft von Männern gehört, dass sie es mögen, aufgefordert zu werden, da sie sich in der rein traditionellen Rolle oft unter Druck fühlen.
        Liebe Grüße,
        Andrea

        Antworten
        • Birgit sagte:

          Liebe Andrea,
          für mich ist traditioneller Tango eine Kunst- und Lebensform. Er lebt von der Spannung und vom Ritual. Ich fände es schade, wenn er – wie in den USA – zum Workout reduziert würde. Anders beim Non- oder Neotango, da habe ich Spaß, die Rollen zu vertauschen. Ansonsten liebe ich es, mich beim Tanzen hinzugeben und mich führen zu lassen. Das zu lernen hat einige Zeit gedauert und auch erst geklappt, als ich gelernt habe im Tanz nicht selbst bestimmen zu wollen. Und gerade noch selbst auffordern und in der nächsten Sekunde wieder ganz auf Empfangen umzuschalten, da habe ich ein Problem.
          Die Kunst liegt dann darin, trotzdem in die Puschen zu kommen und nicht passiv und ergeben zu warten, bis ein gnädiger Tänzer kommt.
          Alles Liebe
          Birgit

          Antworten
          • Andrea sagte:

            Liebe Birgit,
            ich verstehe, was du meinst. Ich habe wirklich nur vom Auffordern gesprochen. Die Frage nach Führen und geführt werden ist ein ganz anderes Thema, das ich damit gar nicht mischen möchte. Mich im Tanz führen lassen finde ich ganz wunderbar 🙂 Es geht für mich nur um die Frage: Darf und kann ich dann tanzen, wenn ich möchte und – Einverständnis vorausgesetzt – mit wem ich möchte? Auf Rituale, die mich daran hindern, kann ich gut verzichten. Aber ich muss deshalb nicht gleich alles andere mit über den Haufen werfen. Manche Rituale bringen eine lebendige Spannung herein und machen beiden Seiten Freude, andere nicht. Für mich ist Kultur immer etwas Lebendiges, das sich auch im Lauf der Zeit mit der Gesellschaft wandelt. Damit, selbst aufzufordern und mich dann führen zu lassen, habe ich gar kein Problem. Das ist ja auch keine Passivität, sondern immer noch eine spannende aktive und sensible Kommunikation. Drum lieben wir es doch so! 🙂
            Alles Liebe
            Andrea

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