Wie geht’s richtig?
Ballengang oder Fersengang? Einlagen oder nicht? Hohe Hacken oder barfuß?
Sollen wir mit dem Vorfuß auftreten, damit kein Rumsen durch unseren Körper geht bei jedem Schritt oder doch lieber mit der Ferse? Bloß nicht mit der Ferse heißt es im Lager der Vorfüßler. Lasst sie mal machen, antworten achselzuckend die Fußschulleute.
Und was ist besser? Flach oder hoch?
Ich kann mich noch erinnern, als ich meine erste Physio wegen meiner Fußprobleme hatte und mich die Therapeutin zehensockengewandet empfing: „Nie im Leben würde ich so was anziehen!“ Mit So-was meinte sie die hohen Hacken, Tangoschuhe halt.
Und sind Einlagen gut? Und welche? Immer oder nur gelegentlich? Und wie ist es mit Gesundheitsschuhen? Minusabsatz und so?
Vergleiche hinken – Manchmal sind sie aber hilfreich:
Mir kommt da ein Vergleich. Wenn du liebe Freunde sonntags zum Kaffee einlädst und für sie Kuchen backst, ist dann die Entscheidung für einen Mürbe- oder Hefeteig richtig? Du kannst es natürlich auch komplizierter machen und dich fragen, ob dein Kuchen vegan, vegetarisch oder herkömmlich, vielleicht aber mit weniger Zucker sein soll. Vielleicht gibt’s auch gar keinen Kaffee?
So kommen wir nicht weiter. Wir entscheiden uns für Sackgassen und vergessen das Wesentliche. Die Antwort auf die Kuchen- wie auf die Frage, wie es richtig geht, finden wir im Ayur Veda. Da heißt es nämlich:
Ist doch so. Du musst dich nur mal an einen Restaurantbesuch erinnern. Viel Geld für viel Firlefanz und dann liegt es schwer im Magen. Wenn der Koch glücklich ist, dann schmeckt es wie bei Muttern und ist bekömmlich, weil Liebe im Spiel ist.
Wichtiger als jede Methode ist, dass du glücklich bist
Wenn keine Liebe im Spiel ist, gibt es keinen WohlSTAND, wir spüren wir uns nicht, sind nicht glücklich und dann ist es wurscht – wie der Bayer sagt, ob du im Ballengang gehst oder im Fersengang, ob du Einlagen trägst oder nicht. Wenn frau sich nicht spürt, ist es einerlei, ob sie mit Flachtretern oder auf hohem Niveau unterwegs ist.
Da wir schon einen Blick auf Ayur Veda werfen, können wir noch eine Antwort finden: „Es kommt darauf an.“ In dieser uralten indischen Gesundheitslehre kommt es darauf an, welcher Typ du bist. Aber auch, welche Jahreszeit wir haben, welche Uhrzeit und so.
Übertragen auf das richtige Gehen kommt es darauf an, ob du barfuß im Gras oder auf Kieselsteinen gehst, dann wirst du nämlich ganz automatisch den Vorfuß zuerst aufsetzen, denn deine Zehen sind schließlich wie Antennen, auch wenn wir sie diesen Spürsinn durch die Käfighaltung in Schuhen wenig ausbilden lassen. Mit Sportschuhen belastest du wahrscheinlich erst die Ferse. Auch ob du eher bedächtig schreitest oder einen Sprint hinlegst, um den Bus zu erwischen, hat Einfluss darauf, wie du auftrittst.
Sand im Getriebe – Biomechanik
Und damit verlassen wir das esoterische Feld und finden uns in der Biomechanik wieder. Unser Körper koordiniert nämlich einzelne Impulse, lässt Bewegungen ineinandergreifen und stimmt sie auch zeitlich aufeinander ab. Denke nur an deine Augen, die an verschiedene Lichtverhältnisse adaptieren oder deine Hand, die beim Putzen mal grob zupacken, beim Umgang mit Nadel und Faden jedoch sehr fein agieren kann.
Nur bei unseren Füßen funktioniert das oft nicht mehr so einwandfrei. Ist auch nicht verwunderlich, sie sind wie Kinder, die lange Zeit nicht mitspielen durften und nur schüchtern einer Einladung folgen. Wir müssen ihnen schlicht die Zeit, Gelegenheit und Zuwendung schenken, damit sie das Spiel der Biomechanik wieder entdecken. Was meinst du? Würde Tanz deine Füße animieren?
Feuerlauf oder Pfützentreten
Auch beim Tanzen kommt es darauf an, in welche Stimmung dich die Musik versetzt. Wenn du dich zu wilden afrikanischen Trommelrhythmen bewegst, wirst du eher ganzfüßig und entschlossen Kontakt zum Boden suchen und das Element Erde auskosten. Anders, wenn du mit offenem Haar und Schleier zu Harfenklängen tanzt und eher luftig unterwegs bist. Feuriger Samba wird deine Fußsohle anders fordern als wässrige Trancetänze. Wenn du eine Antwort auf deine Fragen haben willst, dann tanz mal drüber nach.
Bewusst bis in die Zellen
Unser Körper ist intelligenter als wir ihm das zutrauen. Yoga, Qi Gong und freies Tanzen können dazu beitragen, dass sich eingefahrene Verhaltens- und Denkmuster auflösen. Zeit, die wir uns dafür nehmen, ist Zeit, in der wir unser Bewusstsein ausbilden. In den alten Vedischen Schriften steht seit tausenden von Jahren, was moderne Wissenschaftler erst jetzt erkannt haben: Es gibt keine Trennung zwischen Geist und Materie. Deshalb ist es auch grober Unfug, dass wir unseren Geist seit Jahrhunderten über den Körper stellen. Das Ergebnis ist, dass wir uns fragen müssen: Ob Einlagen oder nicht…
Willst du mehr Tipps? Dann trag dich jetzt in den Fußletter ein.
Auf den Stöckel gebracht:
Das Schöne daran ist, wenn wir im Körper sind, funktioniert alles, ohne dass wir darüber nachdenken müssen. Wir dürfen uns nur nicht selbst im Weg stehen und zu sehr im Kopf sein. Dann sind wir glücklich, fühlen uns weiblich und ganz. Ach ja, und dann wissen wir auch, wie es geht.
Alles Liebe
Birgit
Wie hältst du es mit dem Ballen- oder Fersengang? Einlagen oder nicht? Mürbe- oder Hefeteig? Schreib einen Kommentar.
3 Kommentare zu “Ballengang oder Fersengang – Wie geht’s richtig?”
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