High Heels_4malBank

Aschenputtels High Heels

und die wilde Frau in dir…

Ich habe ein ziemlich bewegtes Leben hinter mir.

Aufgewachsen bin ich im Hotel meiner Eltern. Dort hatte ich schon früh herausfordernde Begegnungen:

Ich war vielleicht zwölf, als wir Besuch von einem Teppichhändler bekamen. Herein kam nicht einfach ein Mann, der Teppiche verkaufte. Ein Heldentenor von der Gestalt eines Iwan Rebrov betrat die Bühne und nahm an unserem Esstisch Platz.  Er trug eine hellblaue Tunika mit aufwendigen Stickereien an den Säumen und einem perlenbesetzten Gürtel über seinem Wanst.

Ich konnte meine Augen gar nicht abwenden von den unglaublich großen Ringen, dem Armschmuck mit Lapislazuli. Seinen mächtigen Hals schmückte eine Kette aus hastdunichtgesehen großen Bernsteinperlen, groß wie Kinderfäuste.

Er ließ mich mit einem Armreif spielen und gab mir eine

Lektion für’s Leben:

„So einen Schmuck kannst du dir nicht einfach umhängen, dazu musst du reif sein.“

Mittlerweile habe ich begriffen, was das für mich bedeutet:

  • Für bestimmte Farben musst du bereit sein.
  • Außergewöhnliche Kleidung ist ein Statement.
  • Lippenstift ist eine Botschaft und:
  • Schuhe mit hohen Hacken sind eine Herausforderung.

Kleidung ist mehr als etwas zum Anziehen. Mit einem ausgewählten Outfit zeigst du Flagge. Dazu braucht es deine Bereitschaft.

Solange wir nicht auf du und du sind mit unseren High Heels, machen sie mit uns, was sie wollen.

Das können wir auf Hochzeiten oder Bällen sehr gut beobachten. Dort kommen häufig Schuhe zum Einsatz, die „’ne Nummer zu groß“ sind.

Im besten Fall sieht das unbeholfen aus aus. Wenn wir aber, schuhtechnisch, in eine Rolle schlüpfen, der wir noch nicht gewachsen sind, wird das ein Fall für den Orthopäden. Lese auch Laufen lernen in der Hoch-Schule.

Rein vom Tragekomfort her gesehen, sollte es eigentlich klar sein, dass der Schuh gut sitzt. Häufig wird unterschätzt, dass unsere Füße gegen Abend anschwellen und ein Schuh, der dir vormittags gut passt, dich abends bei einer Veranstaltung ziemlich quälen kann.
Wenn du dir High Heels kaufst, ist es besonders wichtig, dass deine Ferse einen guten Halt auf dem Absatz hat, damit du nicht seitlich knickst.

Übrigens finde ich, dass High Heels in Deutschland häufig pflichtschuldig wie ein Teil einer Uniform getragen werden. Es geht auch anders: Neulich sah ich eine Frau, die goldene Sneekers zum Abendkleid trug. Das war elegant, selbstbewusst und sehr spannend.

Psychologisch gesehen, stellst du dich mit hohen Hacken aufs Treppchen.

Sichtbarkeit

Du machst dich sichtbarer. Und dazu musst du auch stehen. Hier hilft dir auch „fake it until you make it“. Also ruhig erst mal so tun, als ob, denn unser Unterbewusstsein, nimmt auch das, was du ihm vorgaukelst für bare Münze. Insofern sehe ich Absatzschuhe auch als prima Instrument, wenn du lernen willst, deine Powerfrau zu stehen. Und: ein paar tolle Schuhe können dir ordentlich Energie geben. Kennst du das auch?

Die frohe Botschaft: Du musst nicht warten, bis du reif bist –  durch Warten wird frau nie reif – nur alt…

Durch Warten wird frau nicht reif, sondern nur alt.

Es gilt also, Herrin über das Outfit sein. Sonst ist das so unerquicklich, wie ein Hund, der mit dir Gassi geht – statt andersrum.

Zum Glück können wir uns jeden Tag neu erfinden

Du kannst, wenn du durch die Straßen gehst, schauen, welche Frauen dich inspirieren. Sei es modisch oder vom Gangbild her. Das hat weder etwas mit Neid noch mit plumpem Nachmachen zu tun. Es gibt Frauen, die eine Aura des Besonderen um sich haben. Spüre in dich hinein, welche Saite das in dir zum Klingen bringt. Kleine Mädchen können das sehr gut. Sie schlüpfen in die Rolle einer Lehrerin, einer Forscherin oder Prinzessin und erweitern damit ihr Spektrum.

Auch du bist besonders. Mit richtiger Kleidung und Schuhen, kannst du das unterstreichen. Lass dir Zeit, das zu erspüren und wachse hinein.

Wenn High Heels dann dazu passen, wirst du sie auch tragen können – wenn du willst.

Aschenputtel  hat sich nicht nur Kleider geliehen. Sie ist in die Rolle geschlüpft, wie in einen speziell für sie bereit gehaltenen Mantel. Auch als sie die Kleider wieder ablegte und gegen ihren Kittel tauschte – der Mantelzauber blieb ihr.

Bevor du dir einen neuen Look anlachst, stellt sich die Frage:

Wie wirst du deinen alten Kittel los?

Der nächste Schritt ist, den alten Kittel loszuwerden. Was sind deine ‚alten Schuhe‘, die du jetzt ausziehen kannst und darfst? Es sind unsere alten, eingefahrenen und uns begrenzenden Gewohnheiten, Zwänge und Muster:

  • Es anderen Recht machen;
  • sich selbst aus den Augen verlieren; keine Zeit haben;
  • sich an Zustände gewöhnen, die uns nicht gut tun;
  • Angst vor dem Neuen haben;
  • Kompromisse eingehen;
  • anderen oder dem Leben die Schuld geben;
  • sich mit anderen vergleichen und ‚abwerten‘ usw.

Bring dich ans Licht

Hast du Lust, die strahlende Frau in dir ins Licht zu bringen? Dann kommt hier der ultimative Tipp, wie du deine „alten Kleider“ loswirst:

Lege dir fetzige Musik auf und fange an, dich zu schütteln. Schüttle dich, tanze, pruste mit den Lippen. Streiche dich mit deinen Händen von oben nach unten mehrmals kräftig ab. So, also ob du dir deine „alten Kleider“ abstreifen möchtest.

Während du dich energetisch von deinen Einschränkungen befreist, gib den alten Fetzen Namen:

  • „diese Hose steht für meine Einschätzung, nicht gut genug zu sein“! – weg damit.
  • „dieses ollen Schuhe sind die Sorge für …“ – das brauche in nicht mehr!
  • „dieses alte Hemd steht für mein Festhalten an…“ – das kann ich loslassen.

Lass dich überraschen, wozu du bereit bist. Wenn du Lust hast, zu seufzen, dann nur zu. Mach das nur für ein paar Minuten, da diese Übung sehr kraftvoll ist. Vielleicht fängst du an zu Weinen. Dann nimm dich selbst liebevoll in die Arme.

Nach ein paar Minuten leg dich hin und spüre nach. Schreib auf, was du erkannt hast.

Diese Übung kann sehr kraftvoll und fordernd sein. Nimm dir Zeit und Ruhe. Sorge gut für dich. Nimm danach evtl. ein entspannendes Bad oder gehe spazieren.

Liebe Grüße

Birgit

Wie geht es dir damit?

Wenn du die strahlende Frau in dir ans Licht bringen willst, dich neu erfinden und beruflich neu aufstellen willst – dann trag dich in den Fußletter ein und bleib auf dem Laufenden.

4 Kommentare
  1. Andrea Bubos sagte:

    Was bedeutet für Euch Frau sein, weiblich sein ?
    Die wilde Frau in mir,möchte die Schuhe wegwerfen,die Erde spüren, mit der lebendgen Kraft in den Füßen und im Becken auf ihr tanzen.
    High Heels sind eine kulturelle Erscheinung erst seit dem 20Jh.in den Industriestaaten und wir versuchen anscheinend das Beste daraus zu machen und reden diese schön.
    Allerdings entspricht diese SchuhKultur überhaupt nicht der FußNatur. Ich kann mich zwar auch nicht ganz diesen Prägungen entziehen, aber empfinde auch die Domestizierung der Frau in dieser Art der Darstellung von Weiblichkeit..
    Viele Frauen wirken gar nicht anmutiger auf hohen Schuhen ,sondern eher härter .
    Die,die anmutig wirken ,sind es auch ohne High Heels. Und muss ich damit wirklich weibliches Selbstbewußtsein demonstrieren oder ist es eher ein Lockmittel für die Männer.?
    Wir sollten uns zumindest
    -über dieses Spiel bewußt sein -,statt High Heels als gesund für die füße und den Beckenboden zu verkaufen.
    Lebensfreude ,tanzen und freies Laufen, lustvolle Sexualität, schulen den BB viel umfangreicher.
    Schaut Euch die kraftvollen barfüßigen Tänze der Frauen z.B.auf den Kapverden an. Bis vor 5 Jahren kannten die keine Schuhe.Erst jetzt wo die Chinesen dort Billigware verkaufen und die portugisischen Telenouvelas Bilder von einer sehr fragwürdigen westlichen Weiblichkeit vorgaugeln ,fangen einige jetzt an ,sich mit diesen Fußkorsetts zu infizieren.
    Wahrscheinlich schaue ich nach 40 Jahren Körperarbeit ( auch mit dem Hintergrund oder gerade, mit viel Heilarbeit für Frauen) mit viel kritischeren Augen auf das Thema..
    Möglicherweise könnte ich viel mehr Frauen begeistern mit dem Thema „gesundes Gehen auf High Heels“ oder so ,aber
    leider würde ich das nicht ehrlich empfinden und so wende ich mich in meiner Fußschule lieber an Frauen ,die Sehnsucht nach Lebendigkeit und Freude mit ihren Füßen haben haben.
    Andrea Bubos
    Fußschule Hamburg

    .

    Antworten
    • Birgit sagte:

      Klasse! Andrea das liebe ich.
      Die Dinger haben jedoch schon eine viel längere Geschichte und tatsächlich wurden sie bereits im alten Ägypten und bei uns im 15. Jahrhundert von – Männern! – getragen. Später dann im 17. Jahrhundert gingen alle Adeligen schwankend auf diesen hohen Absätzen von mindestens 12 cm als Zeichen ihrer gesellschaftlichen Auszeichnung. Auch Männer trugen diese Schuhe trotz der Unbequemlichkeit: ihr Gewicht schiebt den Fuß nach vorne, und das schlimmste ist, dass der linke Schuh sich vom rechten Schuh nicht unterscheidet. Sie gingen also wie Enten! Während hohe Absatze Frauen einen schönen aber manchmal schlaksigen Gang verleihen, zwingen sie die Männer zu watscheln. Um nicht zu fallen, verwendeten viele einen Stock, der ihnen als Stutz diente.
      Dass hohe Hacken für unvernünftig sind, ist unbestritten. Das sind viele Autos auch. Oder Navis und Thermomix und was es alles an „Musshaben“ gibt. Ich kann mich auch noch gut an die Zeiten erinnern, als es solche Diskussionen über BH’s gab. Ich für meinen Teil glaube, dass wir jetzt Frau genug sind, uns für uns selbst schön zu machen. Und das sieht bei jeder Frau und je nach Gelegenheit anders aus. Ich kenne eine 70jährige, die sich erstmals schöne hohe Schuhe zugelegt hat, als Symbol ihrer Selbstwertschätzung und eine andere, die ihre Sammlung in den Müll gesteckt hat. Und ich selbst: komme gerade vom Tango und morgen gehe ich zum freien Tanzen – barfuß und ich liebe beides.
      Alles Liebe
      Birgit
      PS. Die nächsten Artikel behandeln Dornwarzen, Krallenzehen, eingewachsene Zehennägel…

      Antworten
    • Birgit sagte:

      Liebe Kirsten, ja da ist so manches, was uns nicht kleidet. Was wir uns haben aufschwatzen lassen. Billig herging, weil wir uns nichts Wertvolleres gönnen wollten. Das ist jetzt vorbei. Brauchen wir nicht mehr – gell? Außerdem kann Kleidung ohnehin nur das spiegeln, was in uns ist. Und das bringen wir jetzt immer mutiger zum Strahlen.
      Alles Liebe
      Birgit

      Antworten

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